International Masters als Standort besonderer Botschaften

Volle Ränge auf und neben den vier Matten – der Start auf beiden Seiten mit Kämpfenden und deren Beobachter wie auch Protokollanten.

(vbe) Weniger Judokas, weniger Kampfflächen und keine Zuschauer. Die 35. Auflage der International Masters Bremen konnte pandemiebedingt nur in einem eng geknüpften Rahmen stattfinden. Wo sich in der Vergangenheit mehr als achthundert Kämpfer aus über zwanzig Nationen den Vergleichen stellten, gingen nunmehr in der Messehalle 6 im Congress-Centrum Bremen gut 250 Aktive der U18 und U21 aus vierzehn überwiegend europäischen Ländern an den Start. Mit dabei auch vier Athleten aus dem Bremer Judo-Verband, die mit unterschiedlichen Ergebnissen die zweitägige Veranstaltung beendeten.
Als Schirmherrin dieses Judo-Events, hat Sportsenatorin Anja Stahmann in ihren Grußworten den besonderen Stellenwert dieses Turniers verdeutlicht. „Das Masters ist eine große Nummer und wichtiger Judo-Event“, so Stahmann mit voller Überzeugung und hält daran fest, „dass Bremen damit Standort besonderer Botschaften ist“. Das hört Norbert Specker als „Gründervater“ des International Masters sehr gerne und stimmt auch der Ansicht der Senatorin zu, „dass Sport ein richtungsweisender Faktor zum sozial-gesellschaftlichen Zusammenhalt darstellt“.
Auch besuchte Andreas Tölzer als neuer DJB-Bundestrainer der U21 das Bremer Event und beobachtete seinen zukünftigen Nachwuchs. Der langjährig in Nordrhein-Westfalen als Landestrainer im Männerbereich tätige 41-jährige als ehemals Olympia-Dritter und zweimaliger WM-Zweiter verbindet seine neue Aufgabe mit dem Anspruch, „eine positive Grundstimmung in den einzelnen Gruppen zu erzeugen“. Dazu gehört auch eine engere Zusammenarbeit im Trainerteam. „Ein altersübergreifendes Training ist meine Hoffnung“, ergänzt Tölzer seinen Plan, auch eine gezielte Spitze zu fördern.
Auch richteten sich Tölzers Augen auf die Bremer Besetzung, die allesamt mit Höhen und Tiefen zu kämpfen hatten und letztendlich nur einen kleinen Erfolg buchen konnten. Den einzigen Lichtblick für den Bremer Judo-Verband feierte dabei der frischgebackene deutsche U21-Vizemeister Oleg Gusev vom SC Panthera, der knapp an Bronze vorbei vorbeirutschte und sich mit einem fünften Platz in der Klasse bis 90 Kilogramm aus seiner Altersklasse verabschiedete. In der gleichen Kategorie hatte Paul Tesenvitz vom TSV Bassum in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm wenig Chancen und schied vorzeitig aus. Schlecht lief es auch für Sean Trimborn vom JC Asahi (bis 66 kg), der erst in der Trostrunde sein Auftrittsende in der U18-Kategorie fand. Vereinskamerad Thore Böschen (U18/bis 90 kg) hingegen beendete nach drei Aufeinandertreffen aufgrund einer Nackenverletzung seinen Einsatz.
Das nach der Veranstaltung angesetzte dreitägige Trainings-Camp wiederum in der Messehalle 6, führte länderübergreifend Sieger und Besiegte sowie viele weitere trainingsmotivierte Judokas zusammen. Trotz der an den Vortagen gebotenen enormen Leistungen, versprühten die Athleten erneut Ehrgeiz und hinterließen ordentlich Schweiß auf den zuvor noch trockenen Matten.

Die Ehrungen voll im Griff: Norbert Specker (links) und Andreas Tölzer hatten alle Hände voll zu tun.