(vbe) Der Start in der niedersächsischen Judo-Landesliga der Männer fand im vergangenen Jahr pandemiebedingt ein schnelles Ende – besser: es hat gar nicht stattgefunden. Jetzt gab es in Isenbüttel einen erneuten Versuch und es hat geklappt. Besonders für das Bremer Judo-Team (BJT), das sich als Bremer Vertreter für diese Niedersachsen-Meisterschaft gemeldet hat, da Bremen keine Landesliga anbietet. Der erste Auftritt nach der langen Auszeit endete für die Bremer auch gleich mit dem Meistertitel. „Ein Superteam mit einer tollen Leistung. Wir haben viel ausprobiert und waren einfach am stärksten“, so Coach Marcus Utzat freudestrahlend und außer Atem.
Da diese Meisterschaft an einem Tag entschieden werden musste, wurde die Turnierform gewählt und somit die acht anwesenden Teams in zwei Pools zu je vier Mannschaften gelost. Die Bremer behaupteten sich in ihrem Pool mit drei klaren Siegen über den Braunschweiger JC (5:1), SC Budokwai Garbsen (5:2) und dem SV Hambühren (4:3). Damit zogen die Bremer angemessen stark ins Finale gegen den weiteren Pool-Sieger VfL Stade, der sich mit dem MTV Isenbüttel, MTV Elze und dem Judo-Team Hannover auseinandersetzen musste. Dort hatten die Niedersachsen allerdings nur wenig Chancen gegen ein Bremer Team, das wohlorientiert sowie technisch versiert agierte und mit einem ungefährdeten 4:2-Sieg den Meisterschafts-Titel mit nach Hause nehmen konnte.
„Ein dramatisch und spannender Endkampf mit zwei gleichstarken Gegnern“, urteilte Mannschafts-Kapitän Egzon Lekaj und attestierte dem gesamten Team eine hervorragende Leistung. Damit haben die wenigsten gerechnet und somit hat sich die zuvor dreimonatige Wettkampf-Vorbereitung ausgezahlt. Mit diesem Titelgewinn in der Tasche geht das Bremer Judo-Team nun womöglich auch einen anderen Weg – nämlich in die 2. Bundesliga. „Die Tür zur 2. Bundesliga ist aufgestoßen“, setzt Karl-Heinz Meyer als Vorsitzender des BJT erste Bausteine. Natürlich nicht verbindlich. Wie Karl-Heinz Meyer sieht es auch Egzon Lekaj, dass „sich das Team erst einmal besprechen und dabei klären muss, ob sie sich trainingstechnisch und auch finanziell an dieser Liga-Klasse beteiligen können“. Zudem kommt noch die Altersspanne hinzu. Und die beginnt bei neunzehn und endet mit über fünfzig Lebensjahren. Deshalb versucht auch Sascha Steudel als BJT-Manager potentielle junge Athleten als Nachrücker ausfindig zu machen, die das Bremer Judo-Team verstärken und später auftretende Lücken wieder füllen.
Der Zug in Richtung 2. Bundesliga ist noch nicht abgefahren. Vielleicht wäre eine Teilnahme in dieser Klasse auch Anreiz, in Bremen wieder einen pulsierenden Wettkampf-Kader entstehen zu lassen.