Ein Sieg mit Wucht und Pracht

(vbe) Die Stimmung in der heimischen SVGO-Sporthalle mit stehendem Applaus der über 150 begeisterten Zuschauer kannte keine Grenzen. Nach zwei zurückliegenden Niederlagen gegen Hamburg und Berlin sowie einem Remis gegen die Vertretung aus Mecklenburg-Vorpommern, erkämpfte sich das Bremer Judo-Team (BJT) den ersten Sieg in der 2. Bundesliga Nord-Ost der Männer mit einem zwar knappen, aber ungefährdeten 8:6-Erfolg gegen den brandenburgischen Judo-Verein Ludwigsfelde. „Darauf haben wir lange warten müssen“, setzt Trainer Marcus Utzat seinen Maßstab und genießt dabei mit voller Freude den Sieg über die keineswegs schwachen Brandenburger. Egzon Lekaj, Team-Chef der Bremer, lief nach der Liga-Begegnung kreuz wie auch quer durch die Halle, klatschte seine Mitkämpfer ab und hob das große Trainingspensum hervor, „das auch harte Arbeit war“. Für BJT-Manager Sascha Steudel, noch schweißgebadet unterwegs, war es „ein wirklich verdienter Sieg“.

Niedergeschlagenheit beim Gegner, den Egzon Lekaj (links) mit einem satten Haltegriff besiegen konnte.

Die Reise nach Bremen ist für den Judo-Verein Ludwigsfelde allerdings nicht nur anstrengend gewesen. Geprägt von Ausfällen gesetzter Kämpfer, aber mit dem Ziel Sieg oder Remis angetreten, waren es für den Ludwigsfelde-Mannschaftskapitän Tom Schulz dennoch zwei mögliche Chancen. Doch so ganz hat es dann doch nicht gereicht. Das Bremer Judo-Team war eindeutig überlegen und punktete viermal mit brillanten Wurf- und Bodentechniken schon im ersten Durchgang. Trotz der dabei drei erfolgten Niederlagen, genossen die Bremer mit ihrer 4:3-Führung den Pausentee und sortierten sich für die Rückrunde. Und die sorgte für Spannung in beiden Teams. Mit einigen Mannschafts-Umstellungen in den sieben Gewichtsklassen konnten die Bremer schließlich erneut vier überzeugende Siege bei wiederum drei Niederlagen einfahren. Insgesamt überzeugten insbesondere Leonhard Schütz und Egzon Lekaj (bis 90/100 kg) mit jeweils zwei gewonnenen Matches, die sich beide durch starke Würfe und Haltegriffe erarbeiten konnten.

Mark Heine (dunkler Judogi) bei einem Wurfversuch gegen den Ludwigsfelder Fritz Schöneburg. Am Ende setzte Heine sich mit einem Haltegriff durch.

Mit gleicher technischer Manier konnten sich außerdem Mark Heine (bis 81 kg), Tom Heine (bis 73 kg) sowie Martin Muhl (bis 60 kg) und Kuramagomed Yarbilov (bis 73 kg) mit jeweils einem Sieg in die Wertungsliste eintragen. Konstantin Gusev (bis 81 kg), Sven Krüger (bis 66 kg), Yannik Ntyname (über 100 kg), Stefan Savitzkiy (bis 60 kg), Roman Totskiy (bis 66 kg) und Artur Vartanjan (über 100 kg) hatten bei ihren Vergleichen häufig die Nase vorn, konnten sich aber am Ende keine der möglichen Siegestrauben greifen. Mit diesem Erfolg hat das Bremer Judo-Team jetzt die Chance, in der Liga vom fünften Rang auf Platz drei zu gelangen. Voraussetzung ist allerdings, dass das im September terminierte Aufeinandertreffen der Liga-Konkurrenten aus Hamburg gegen die Vertretung aus Mecklenburg-Vorpommern zugunsten der Mannen von der Elbe ausgeht.

Das sind sie: Das Bremer Judo-Team vor dem Start gegen Ludwigsfelde.

Auch von besonderer Bedeutung ist das weitere Auftreten des Bremer Judo-Teams in der zweiten Liga. Dazu gehören neben einer funktionell-stabilen Mannschaft auch das Management, wichtige Unterstützer und die Standortfrage. In der zu Beginn des Liga-Kampftages durch den ehemaligen Bremer Verbands-Vorsitzenden Norbert Specker gehaltenen Begrüßung, wurden auf diese vier Wegweiser hingewiesen. Norbert Specker lobte besonders den Sportverein Grambke-Oslebshausen, der seine große, mit Tribünen ausgestattete Sporthalle für die Heimkämpfe zur Verfügung gestellt hat und auch hiesige Sponsoren, „ohne die eine solche Veranstaltung nur schwer durchgeführt werden kann“.

Da kommen sie: Der große Lauf Richtung Zuschauer-Tribüne nach dem Sieg gegen Ludwigsfelde.