Der Bremer Judosport erlebt einen Aufwind und erntet viel Lob

Für Christian Walter-Schwone (Mitte) ein guter Tag; umrahmt von Norbert Specker und Bernd Giesecke.

(vbe) Als Vorsitzender des Bremer Judo-Verbandes (BJV) hat Norbert Specker auch am Tag der Mitgliederversammlung eine Menge zu tun. Bevor die Versammlung im Bürgerhaus Hemelingen gestartet werden kann, müssen noch einige Papiere sortiert und kurze Abstimmungsgespräche vollzogen werden. Währenddessen drängt sich in das rustikale und gemütliche Bürgerhaus an einigen Stellen die Vormittagssonne durch den noch nicht ganz besetzten Saal. Doch das folgende häufige Türenschlagen in kurzen Intervallen zeugt für ordentlich Bewegung an Stühlen und Tischen. Vor gut gefülltem Saal und nach der akademischen Viertelstunde eröffnet der gut gelaunte Vorsitzende die offizielle Mitgliederversammlung. Für Specker ist es eine besondere Freude, „heute weniger arbeiten zu müssen“, da Bernd Giesecke als Vertreter des Landessportbundes Bremen (LSB) und Vorsitzender der Bremer Sportjugend (BSJ) zur Versammlung eingeladen worden ist und die Ehrungen verdienter Sportlerinnen und Sportler vornehmen wird.

So richtig ins Schwärmen kommt Specker bei seinen Ausführungen über die wichtigen sportlichen Erfolge, die sich überwiegend auf regionaler und nationaler Ebene widerspiegeln. Für den BJV sind diese Erfolge auch ein Garant dafür, weiterhin Fördermittel durch den LSB erhalten zu können. Das eingesetzte leistungsorientierte Handeln des BJV ist dem zu Folge auf dem richtigen Weg. „Der besondere Dank geht vor allem an die jeweiligen Trainer“, so Specker an die Adresse der Klubs, die ihre Athletinnen und Athleten entsprechend vorbereitet haben. Das sich dadurch mehrere Erfolge auf norddeutscher und deutscher Ebene herauskristallisierten, ist für den BJV keine Selbstverständlichkeit. „Insgesamt betrachtet“, bilanziert Specker, „hat der gesamte Bremer Judosport ordentlich Flagge gezeigt“. Das zeigt sich auch im Stand der Zusammenarbeit mit der Partnerschule des Leistungssports an der Ronzelenstraße. Da nimmt der BJV kein Blatt vor dem Mund und gibt sich einmütig. „Sinnvolle Dinge müssen gefördert werden“, erklärt Specker den anwesenden Delegierten der Vereine das Zusammenwirken mit Schule und Sport. Dazu gesellen sich nach wie vor auch wichtige interne Veranstaltungen wie das Kader-Training oder Trainings-Camp für die Judokas in den jüngeren Altersklassen. Specker plädiert außerdem für außerordentliche Wettkampf-Maßnahmen bis hin zur Teilnahme an „sinnvollen Turnieren“, die durch den BJV mitfinanziert werden können. Aber auch weniger positives wird angesprochen. Die Notlage der Sporthallen in der Universität und auch die eigene Personaldecke im Trainerbereich werden den BJV noch eine Weile beschäftigen.

Die Finanzdecke im BJV fühlt sich angenehm an. Landeskassierer Karl-Heinz Meyer freut sich über die zurzeit solide Kassenlage, betont jedoch, dass der BJV „das ihm anvertraute Geld nicht nur verwalten“, sondern auf die Straße – in sinnvolle und notwendige Maßnahmen des Sports bringen muss und wird.

Der besondere Moment, an dem Specker seine Hände nun in den Schoß legen kann, wird – wie schon angekündigt – durch Bernd Giesecke übernommen, der es sich nicht nehmen lässt, auch bestens über die Tätigkeiten der Bremer Sportjugend zu informieren. Auf der im vergangenen März vollzogenen Sportlerehrung der Jugend im Bremer Rathaus versehentlich nicht berücksichtigt, erhalten nunmehr im Nachklang Oleg Gusev (Deutscher Meister 2018/U18), Chantal Rafalski (Norddeutsche Meisterin 2018/U15), Karina Kappel (Norddeutsche Meisterin 2018/U15) und Martin Muhl (Norddeutscher Meister 2018/U15) ihre Ehrenurkunden für die erzielten Erfolge. Damit noch nicht genug: Zeitgleich werden sie auch mit der BJV-Jugend-Leistungsnadel ausgezeichnet. Der Ehrungsreigen setzt sich mit Fredi Jeschke fort, der im Namen des Deutschen Judo-Bundes die DJB-Ehrennadel in Silber für außerordentliche und langfristige Verdienste überreicht bekommt. Durch Norbert Specker und Bernd Giesecke werden außerdem Marcel Burwieck und Christian Walter-Schwone für ihre langjährige Kampfrichter-Tätigkeit sowie Christophe David für besonders langjährige Vorstandsarbeit in verschiedenen Gremien mit der BJV-Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Mit der Verleihung des 2. Dan-Judo an Angela Neu für ihre außerordentlich langjährige Kampfrichterintätigkeit endet der Ehrungs-Marathon.

 

Die erfolgreiche Judo-Jugend: (Mitte von links) Chantal Rafalski, Karina Gappel, Oleg Gusev im Zusammenspiel mit Bernd Giesecke und Norbert Specker.

Neue Botschaften gibt es auch. Es konnte für die Aufgabe des Webmasters nach dem Ausscheiden von René Tänzer mit Leon Nonnast ein neues Gesicht für die wichtige „Außenarbeit“ gewonnen werden. Dabei ist zu beachten, dass Beiträge für die Homepage und Änderungen grundsätzlich über den BJV-Vorstand bzw. die Geschäftsstelle an den Webmaster weitergegeben werden. Zu einem richtigen Schwung soll eine landesweite Judosafari beitragen, die an verschiedenen Orten im BJV-Bereich stattfinden wird. Diese Maßnahme liegt in den Händen der BJV-Jugendleitung wie auch von BJV-Vorstand Marianne Könnecke. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass der BJV grundsätzlich die Meldedaten und Mitgliedschaft mit dem LSB abgleicht; bei Unregelmäßigkeiten werden die Vereine direkt angesprochen. Zu guter Letzt wird mitgeteilt, dass der Deutsche Judo-Bund zurzeit das Judo-Portal, über das Pässe und Prüfungsmaterial direkt bestellt werden können, überarbeitet werden soll. Unter anderem soll die Ausstellung von Ersatzpässen und der Übergang vom Kinderpass zum Judopass besser geregelt werden. Sobald sich dabei konkrete Änderungen ergeben, werden die Vereine informiert.

Fazit: Der Bremer Judo-Verband hat seine Aufgabenstellung mit seinen Vereinen, Schulen sowie den engagierten Menschen drumherum wahrgenommen und erfüllt wie auch neue, notwendige Wege beschritten. Diesen Schwung mitzunehmen bedeutet aber auch, dass sich alle Beteiligten nicht gegenseitig unter Druck setzen, sondern gemeinsam handeln und denken – im Sinne des Sports und vor allem im Interesse des Judonachwuchses.

Fredi Jeschke (Mitte) auch einmal zugeknöpft, aber gut gelaunt; umgeben von Bernd Giesecke und Norbert Specker.