(vbe) „Damit habe ich nicht gerechnet“, resümiert Norbert Specker freudestrahlend über die hohe Teilnehmerzahl bei den jüngsten International Masters der
Männer U18 und U21, die nun bereits zum 38. Mal ausgerichtet worden sind. „Mit sechshundert geplant und knapp siebenhundert sind gekommen“, setzt Turnierchef Specker nach und ergänzt, dass neben den 21 teilnehmenden Nationen auch eine Bremer Delegation Station in der ÖVB-Messehalle 7 gemacht hat und mit SC Panthera-Kämpfer Max Cyganok sogar einen Bronzemedaillen-Gewinner präsentieren konnte. Staatsrat Jan Fries, in Vertretung für Sportsenatorin Anja Stahmann, eröffnete die zweitägige Veranstaltung und freute sich über die wieder eingekehrte hohe nationale und internationale Beteiligung. Damit verbunden, stellt sich das Sportressort auch zukünftig auf weitere Judo-Events ein.
Die weiteste Anreise unter den 21 Nationen hatten wiederum die Australier, gefolgt von Japan und Brasilien. Erstmals war auch ein 17-köpfiges U21-Team aus Aserbaidschan am Start. Den kürzesten Weg hatten allerdings die Bremer. Nach der zuletzt vor vier Jahren erreichten Bronzemedaille durch Oleg Gusev, gelang dies nunmehr Max Cyganok in der U21 mit einem hochverdienten dritten Platz in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm. Neben Max Cyganok starteten in der U18 Tim Funk (SC Panthera/bis 60 kg) und Florian Seiler (Octagon Sport/bis 73 kg) sowie in der U21 die beiden SC Panthera-Kämpfer Roman Totskiy (bis 66 kg) und Stefan Savitskiy in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm. Doch nach einigen Erst- sowie Zweitrundensiegen wie auch vorzeitigem Ausscheiden oder verletzungsbedingten Aufgaben, war für dieses Quartett das Turnier frühzeitig beendet. Für Aufmerksamkeit sorgten auch die anwesenden DJB-Bundestrainer Christopher Schwarzer (U18) und Andreas Tölzer für die U21, die besonders ihre Schützlinge in den Fokus nahmen und unisono erklärten, dass sie froh darüber sind, „wieder ein so hohes sowie starkes Teilnehmerfeld vorzufinden“. Schließlich stehen nach dem International Masters äußerst wichtige internationale Turniere auf dem Programm und Bremen ist sozusagen ein erster sehender Meilenstein in punkto Technik sowie Leistung.
Schweißtreibend war auch die Vor- und Nachbereitung dieses Judo-Events. Über fünfzig Aktive aus neun Vereinen des Bremer Judo-Verbandes mussten belastbare Laufschuhe oder gute eigene Sitzflächen wie auch schreibfederführende Finger mitbringen, um die notwendigen informativ-logistischen Wege sowie Handlungen leisten zu können. Kilometerlang verlegtes Kabel sorgte außerdem für die notwendige Sicherheit an Großrechnern und Laptops sowie den Wertungstafeln am beidseitigen Mattenaus auf den sechs ausgelegten Tatamis. Mit dabei auch die Sanitäts-Bereitschaft, die nicht allzu oft zum Einsatz kommen musste. Ein anschließend für drei Tage angesetztes Trainings-Camp an gleicher Stätte rundete das große Judo-Ereignis vollends ab.
Eine kleine Randnotiz: Auffällig waren einige japanische Athleten mit ihren Begleitungen . . . die sich ungewöhnlich mit Unmengen an Würstchen mit Senf und Brot versorgten. Darauf angesprochen, erklärten die japanischen Gäste, dass „diese Wurst einfach gut schmeckt und nicht so schwer im Magen liegt“. Vielleicht sollte im nächsten Jahr alternativ zu den Würstchen auch ein Bremer „Kohl- und Pinkel-Essen“ angeboten werden . . .