(vbe) Toll aufgelegt waren die Männer des Bremer Judo-Teams (BJT) bei ihrem Debüt in der 2. Bundesliga. In der Auswärtsbegegnung gegen die zweite Mannschaft des favorisierten Liga-Konkurrenten Hamburger Judo-Team zeigten die Bremer insgesamt ein vorbildliches und fortschrittliches Judo. Selbst „sportdeutschland.tv“, die diesen Kampftag live übertragen hat, sparte nicht mit Komplimenten: „Das ist das, was wir sehen wollen“, so die Headline der beiden „sportdeutschland“-Kommentatoren über den Kampfeswillen des Bremer Judo-Teams.
Doch es hat nicht ganz gereicht. Im ersten Durchgang konnten Egzon Lekaj (bis 90 kg) mit einem Würger, Tom Heine (bis 73 kg; mit Haltegriff) und Yannick Ntyame (über 100 kg; drei gegnerische Shidos) jeweils kurz vor Ende der Kampfzeit Siege einfahren. Ganz anders das Match bei Artur Vartanjan (bis 100 kg), der durch eigene drei Shidos wegen Passivität nach gut drei Minuten die Matte verlassen musste. Der erst 17-jährige Martin Muhl (bis 60 kg) hatte dagegen in seinem ersten Bundesliga-Kampf bereits einen Wazaari-Vorsprung durch Yoko-tomoe-nage erreicht, den aber nicht verteidigen können und durch einen gegnerischen Haltegriff schließlich diesen Vergleich verloren. Auch Mark Heine (bis 81 kg) setzte Maßstäbe, scheiterte aber an einer Wazaari-Wertung für den Gegner. Mit einer Ippon-Wertung für den Hamburger Genesis Tansingco komplettierte Sven Krüger (bis 66 kg) die Niederlagen-Palette.
Mit diesem knappen 3:4 im ersten Verlauf zugunsten der Hamburger, konnte der Pausentee noch gemütlich getrunken werden. „Wir haben durchaus die Qualität, weitere Siege einfahren zu können und für die Rückrunde ist noch alles offen“, ließ BJT-Manager Sascha Steudel auch ein wenig Optimismus aufkommen. Doch im zweiten und entscheidenden Durchgang reichte es noch für zwei Siege: Egzon Lekaj (bis 90 kg) mit einem tiefen Seoi-nage und Luan Beka (bis 81 kg) trotz eines Wazaari-Rückstands mit Ippon für Ura-nage gegen den starken Serben Nikola Gajic. Für Paul Tesenvitz (bis 100 kg), Tom Heine (bis 73 kg), Artur Vartanjan (über 100 kg), Gabriel Franz (bis 60 kg) und Roman Totskiy (bis 66 kg) gab es wenig zu bestellen. Somit geht das 9:5-Endergebnis zugunsten der Hamburger völlig in Ordnung.
Dennoch stimmte beim Bremer Judo-Team die Leistung und der Wille. Das zeigte sich auch, als zur Beendigung des Kampftages die Bremer für ihr couragiertes Auftreten offenen Applaus durch Hamburger Fans erhielten. Sehr zufrieden sind auch Coach Marcus Utzat und Teamchef Egzon Lekaj. „Wir haben eine hochmotivierte Mannschaft mit einem enormen Teamgeist“, urteilt Egzon Lekaj und freut sich auch über die mental gut eingestellten Kämpfer. Daraus resultiert trotz der ersten Niederlage auch der Anspruch auf einen Verbleib in der zweiten Liga. „Mit der jetzt gezeigten Leistung, gehören wir in diese Liga“, setzt Marcus Utzat einen Pfahl in die erste von zwei Stufen. Die nächste Stufe wäre die 1. Bundesliga . . . na denn – zunächst muss sich aber das Bremer Judo-Team am 7. Mai im ersten Heimkampf gegen die Berliner Kampfgemeinschaft beweisen. Dieses Bundesliga-Duell startet um 14 Uhr in der SVGO-Sporthalle an der Sperberstraße.