Bremer Erfolg beim Judo-Masters mit viel (Olympia-) Prominenz

Eine großartige Kulisse bot das Trainings-Camp in der Messehalle 7.

(vbe) Die Messehalle 7 auf der Bürgerweide wurde in ein Meer von Judomatten verwandelt. Genauer gesagt, sind es gut 1.200 Quadratmeter, die entsprechend in grün-rot auf acht Wettkampfflächen verteilt worden sind. Das ist auch der Bedarf für die 33. Auflage der „International Masters“ der männlichen U18 und U21, die am letzten März-Wochenende 872 Teilnehmer aus 22 Nationen nach Bremen lockte. Mit dabei unter anderem Starter aus dem fernen Australien, Japan oder Brasilien. Aber auch komplett entsandte Nationalmannschaften aus zwölf Nationen füllten die Wettkampflisten an beiden Tagen. Entsprechend freudig dann auch die Eröffnung dieses sportlich hochkarätigen Spektakels durch Organisator Norbert Specker. Der Vorsitzende des Bremer Judo-Verbandes (BJV) und des Bremer Judo-Clubs wie auch Bundesjugendleiter im Deutschen Judo-Bund (DJB) wurde dabei umrahmt von Ingelore Rosenkötter als Sprecherin der Sport-Deputation und Staatsrat Jan Fries als Vertreter der Senatorin für Sport.

Das perfekt organisierte Turnier gilt auch als Sichtung im DJB-Bereich. Anlass genug, dass die Bundestrainer der Männer U18 und U21, Bruno Tsafack sowie Pedro Guedes mit ihrer Anwesenheit in Bremen nicht nur ihre Augen auf die jetzigen Kadermitglieder richteten, sondern sich auch um mögliche Nachrücker kümmerten. Da wollte der BJV auch mithalten und schickte sieben Akteure zu dieser Mammut-Veranstaltung. Mit dabei Oleg Gusev vom SC Panthera. Der frischgebackene und aktuelle Deutsche Meister in der U18 hatte in der mit 52 Teilnehmern stark besetzten 81-kg-Klasse seine Fahrt mit vier vorzeitigen Ippon-Siegen gestartet. Im fünften Aufeinandertreffen kehrte sich allerdings der Erfolg in eine Niederlage um. Und damit verpasste Gusev auch den Sprung ins Finale. Somit wurde das „kleine Finale“ um Bronze mit dem sechsten Auftritt des Bremers eingeläutet. Seinen dortigen Gegner Martin Bezdek, Nationalkämpfer aus der Tschechischen Republik, schickte Gusev dann schon wieder gestärkt und in gewohnter Manier mit einer Ippon-Wertung vorzeitig von der Matte. Alle übrigen Bremer Starter scheiterten bereits in der Vorrunde. „Oleg hat die Erwartungen voll erfüllt“, freut sich Norbert Specker und gibt damit gleichzeitig auch einen vorsichtigen Anstoß in Richtung Kader-Teilnahme. U18-Bundestrainer Bruno Tsafack zeigte sich auch erfreut über die Leistung des 17-jährigen Bremers, der allerdings noch weitere Wege beschreiten muss, um letztendlich das Ziel erreichen zu können. „Oleg hat kämpferisch einen guten Stand, muss sich aber weiter entwickeln“, zementiert Tsafack die Bausteine eines Erfolges. Die Platzierung ist für den Bundestrainer nicht unbedingt ausschlaggebend, sondern eher der technische Eindruck. „Entscheidend ist auch ein regelmäßiges Training außerhalb des heimischen Dojos“, so Tsafack an die Adresse der Trainer des SC Panthera. Insgesamt zeigte sich Tsafack mit der Leistung seiner Nachwuchskämpfer und dreizehn Mal Edelmetall rundum zufrieden. Ebenso sein Pendant im U21-Bereich. „Vier Medaillen ist meine Zielvorstellung“, erklärt Pedro Guedes zu Turnierbeginn. Am Ende waren es auch vier Platzierungen. „Das Masters ist eines der stärksten und besten Turniere der Welt“, ergänzt Guedes und schiebt hinterher, „dass sich dort auch so manche Überraschungen ergeben“.

Oleg Gusev (weiß) mit einem seiner Ippon-Siege; hier durch Soto-maki-komi.

Mit Kami-shio-gatame konnte Oleg Gusev (weiß; Oberlage) auch im Bodenkampf überzeugen und gewinnen.

 

Neben den Schauplätzen der Wettkämpfe, hatte sich auch viel Judo-Prominenz eingefunden. Mit Heimvorteil ausgestattet, konnten die Bremer Judo-Legenden Dieter Schittkowski und Harry Utzat viele Hände schütteln. Aber auch DJB-Präsident Peter Frese ist aus Bad Blankenburg kommend, direkt nach Bremen durchgestartet. Gesichtet wurde außerdem das mit vergangenen Olympia-Ehren ausgezeichnete Top-Judoka-Trio Frank Möller, Andreas Tölzer und Frank Wieneke, die sich erstmals als Besucher oder Betreuer in Szene setzten und gleichermaßen sehr beeindruckt über das Turnier zeigten.

Ebenso beeindruckend das dreitägige Trainings-Camp im Anschluss an das Masters in der noch vom Schweiß des Vortages geprägten Messehalle 7. Dort trafen Sieger und Besiegte wiederum aufeinander, die sich aber letztendlich auch mit weiteren hunderten trainingsmotivierten Judokas länderübergreifend austauschen konnten.

Effektiver Einsatz auch durch eine Judo-Amazone während des Trainings-Camps.

Sie haben viel geleistet: Die großen und kleinen Helfer lauschen den Worten von BJV-Vize Michael Buhlrich.