Für Verdienste rund um das Judo haben (von links) Günter Hirsch, Frank Kunze, Nadine Zeidler und Frank Josuttis mit Norbert Specker einen guten Stand.
Der erste Eindruck beim Eingang sorgte für Erstaunen. Neben der Sonneneinstrahlung durch ein großes Panoramafenster, konnten die Mitwirkenden der Mitgliederversammlung des Bremer Judo-Verbandes (BJV) im Sitzungssaal der Stiftung Friedehorst in Bremen-Lesum überwiegend noch nicht besetzte Stühle erkennen. Aber auch nur diese – Tische gab es nur für den geschäftsführenden Vorstand. Jedenfalls konnten die im Plenum sitzenden Vereinsvertretungen sich nun so richtig gut neben-, vor- und hintereinander austauschen und dem Jahresbericht durch den BJV-Vorsitzenden Norbert Specker lauschen.
Der vor zwei Jahren begonnene Austausch mit dem Landessportbund Bremen (LSB) und dem Sportamt Bremen ist auch im zurückliegenden Berichtsjahr fortgesetzt worden. „Der geschäftsführende Vorstand hat sich häufig mit allen Beteiligten getroffen“, gibt Specker den Delegierten zu Protokoll. Im Mittelpunkt der Gespräche standen wiederum die Fördermittel seitens des bremischen Sports. Und da hat der BJV eine respektable Ernte einfahren können. „Wir sind gut bedacht worden“, so Specker angesichts der nicht einfachen Möglichkeiten durch den LSB und dem Sportamt. Dabei konnte der BJV durch sportliche Erfolge punkten und somit auch wieder im Fokus besonderer Fördermittel stehen. Dem stehen aber auch Forderungen des LSB und Sportamtes gegenüber. Das betrifft insbesondere den Leistungssport. Aber auch hier hat sich der BJV-Vorstand mächtig ins Zeug gelegt und seine Hausaufgaben prompt erledigt. Den Vorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DSOB) wurde dabei Rechnung getragen. Eine Dokumentation über Trainingsinhalte und auch die Darstellung eines Trainerteams sind dazu von besonderer Bedeutung, um an Fördermittel zu gelangen.
So ganz nebenbei gab Specker auch die Mitteilung, dass sich der Mitgliederstand im BJV stabilisiert hat. „Mit gut zweitausend Mitgliedern deutlich besser“, rechnet Specker den Delegierten vor, sagt aber auch, dass der Stand viel besser sein könnte. Dazu, so Specker, sollte beizeiten eine konzertierte Aktion gestartet werden. Mit der Nachricht, dass sich der Deutsche Judo-Bund (DJB) im vergangenen Jahr eine neue Satzung gegeben hat, beendete Specker seinen Bericht, gab dabei aber zu verstehen, dass die jeweiligen Landesverbände weiterhin autonom handeln dürfen, sich aber an dem DJB-Regelwerk orientieren sollten.
Viele Zahlen präsentierte Landeskassierer Karl-Heinz Meyer, der sich – wie auch die Delegierten – über eine gesunde Kasse freute und mit klaren Worten deutete, auch weiterhin einen strammen Kurs zu fahren. „Das gilt insbesondere den Fördermitteln aus dem bremischen Haushalt“, so Meyer mit Nachdruck und damit den Takt untermalend.
Ohne große Veränderung präsentierte sich der Vorstand nach der Entlastung durch die Vereinsvertretungen. Lediglich in der Funktion der weiblichen Jugendvertretung gab es einen Wechsel; nach Judith Neugebauer folgt nun Nina Hoburg. Auch gibt es mit Dirk Hagedorn einen neuen Kata-Beauftragten, der schon die Schuhe seines Vorgängers Hannes Schweser fest geschnürt hat. So ist der BJV in seiner obersten Etage mit Norbert Specker, Marianne Könnecke, Michael Buhlrich und Karl-Heinz Meyer weiterhin gut vertreten. Die jeweiligen Referate sowie Beauftragten mit Mona Guzek, Claus Dierks, Daniel Glandorf, Stefan Schulz, Patrick Wöhrmann, Nurali Normakhmatov, Karl-Hermann Lösken und Volker Beringer sind ebenso voller Arbeitseifer dabei.
Natürlich gab es auch wieder etliche Ehrungen zu verteilen. So wurden Günter Hirsch aufgrund seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Landeskampfrichter und Frank Kunze in Würdigung seines sportlichen Lebenswerks jeweils der 3. Dan verliehen. Mit der gleichen Hingabe erhielt Nadine Zeidler für ihre Einsätze als Kampfrichterin die BJV-Ehrennadel in Silber. Eine BJV-Jugendleistungs-Nadel konnten sich Oleg Gusev, Kevin Funk und Angelina Blietz (alle SC Panthera) anstecken lassen, die sich in den Jahren 2016 und 2017 in ihren jeweiligen Altersklassen bei Deutschen sowie Norddeutschen Meisterschaften mit Titeln wie auch Silber und Bronze schmücken konnten. Desweiteren wurden für unterschiedliche Erfolge bei den Special Olympics und überregionalen Landeseinzel-Turnieren sechs G-Judokas vom Verein Octagon Sport Lilienthal für eine Ehrung nominiert. Die dazu gehörigen Anerkennungsurkunden sollen nun im kommenden Mai bei den nationalen Special-Olympics-Sommerspielen in Kiel überreicht werden. Im Zuge dessen konnte Octagon-Vorsitzender Frank Josuttis bereits während der Mitgliederversammlung eine Ehrentafel mit den Namen der Sportler Kai Drühe, Manfred Großmann, Stefan Morgenroth, Christian Kühn, Mathias Wicknig, Anatol Veselski in Empfang nehmen.