Judo-Grand-Slam in Düsseldorf erntet viel Lob und verzaubert die Bremer Delegation

Eine tolle Sicht bietet sich aus unserem Block hinunter in Richtung Wettkampfflächen und nach oben auf die Monitore.

(vbe) Es ist sehr kalt und windig an diesem trüben, dunklen Morgen. Der Start ist um halb sechs Uhr geplant. Und der Bus kommt tatsächlich pünktlich zum verabredeten Treffpunkt am Busbahnhof Breitenweg. Mit gut zwanzig verfrachteten Judo-Idealisten und einem angenehm temperierten Fahrgastraum geht es nun Richtung Düsseldorf – Hajime und der Schall zum Judo-Grand-Slam wird mit Ausrufen mächtig zelebriert. Doch dann fallen bei der einen oder dem anderen nach dem Mundwinkel nun auch die Augen zu. Ja, die Müdigkeit hat zugeschlagen. Aber schön anzusehen, wie friedlich eine solche Reise sein kann. Nach einiger Fahrzeit klebt die aufgehende Sonne an den feucht-beschlagenen Busfenstern und deutet damit auf einen schönen, sonnigen Tag. Der Sonne abgewendeten Seite ist erkennbar, dass das Ziel – der ISS Dome – bald erreicht ist. Die Düsseldorfer sind scheinbar schon lange wach und säumen die Straßen und Wege. Jetzt noch an der Eishockey-Halle der Düsseldorfer EG vorbei und schon erreichen wir kurz nach neun Uhr unser Ziel.

Der riesige Parkplatz ist schon stark belegt und voluminöse Menschenmengen schieben sich in Richtung ISS Dome. Es ist immer noch kalt und windig. Der Andrang an den Einlässen wächst zunehmend. Es werden weitere Zugänge geöffnet und für uns damit die Chance, noch vor einem Erkalten das wärmer scheinende Hallenfoyer zu erreichen. Dort angekommen, bewegen wir uns zu unserem zugeteilten Unterrang 003; hört sich vielleicht nach einem Hinterzimmer an, ist aber tatsächlich eine tolle Sitz- und Guckposition. Von dort ist schon um zehn Uhr eine gut gefüllte Halle zu erkennen. Wir als Vertretung des Bremer Judo-Verbandes mit gleichermaßen jüngeren wie auch älteren Judo-Fans richten unsere Augen nun auf die mit drei Tatamis ausgestatteten Wettkampfflächen. Kopfüber hängen überdimensionale Monitor, die fortwährend auf die jeweiligen Paarungen, Ergebnisse und Nationalitäten hinweisen. Und da kommt ein Staunen ins Rollen: Am Start sind Judokas u.a. aus der Mongolei, Mexiko, Kuba, Japan, Israel, Marokko sowie von den Philippinen. Mit dabei natürlich auch ein deutsches Team, das sich bei diesem Grand Slam prächtig präsentiert. Das merkt auch der Bremer Block im Unterrang 003 und vergibt den DJB-Assen viel Aufmunterung  zum jeweiligen Start und Applaus nach dem Match.

Die „World-Judo-Tour“, wie der Grand Slam auch genannt wird, hat uns völlig im Griff. Das hält uns aber nicht davon ab, einmal die Beine in Gang zu bringen und Angebote außerhalb der Wettkampfzone wahrzunehmen. Etliche Info- und Verkaufsstände, Treffpunkte zum Erhaschen von Autogrammen und Schautraining mit Aktiven der Nationalmannschaft sowie Angebote von Essen und Trinken säumen die Foyers auf allen Etagen. Und während die einen sich diesen Boulevard zu eigen machen, erleben andere den Besuch unseres Verbands-Vorsitzenden und DJB-Bundesjugendleiters Norbert Specker in unserem Revier. Er freut sich, dass „sein“ Verband hier ordentlich vertreten ist, muss aber alsbald wieder zurück zum DJB-Orgateam – er hat eben an diesen Tagen viel zu tun.

So allmählich konzentrieren wir uns auf die kleinen und großen Finalkämpfe, die an Spannung nicht zu überbieten sind; und so kommt es auch. Wir sitzen total angespannt auf unserem Polster und verfolgen alle Finals mit fast gepressten Lippen. Nach dem letzten Aufeinandertreffen am frühen Abend, können wir uns nur sehr langsam aus unserem Sitz loslösen. Noch sind wir mit erhöhter Begeisterung vollgepumpt und gehen langsamen Schrittes durch die Gänge in Richtung unseres bereits wartenden Busses. Es ist immer noch kalt und windig. Jetzt sitzen wir auf dem Buspolster; fühlen angenehme, wohlige Wärme und staunen immer noch über das große Judo-Event, das für alle ein tolles Erlebnis darstellt. Das wird uns sicherlich noch eine ganze Weile begleiten.

Ein großer Dank geht an Karl-Heinz Meyer, der diese Fahrt mit allen Zugehörigkeiten organisiert hat.

Da sitzt die Bremer Vertretung noch ruhig beieinander; mit dem Start des Grand Slam ändert sich allerdings diese Haltung.