Rückschau auf die Special Olympics Olympics in Hannover

von Karl-Hermann Lösken

160606_P1540721Die Special Olympics Deutschland 2016 (SOD) – die nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung – fanden in diesem Jahr vom 6. – 10. Juni in Hannover statt und haben für eine Woche das Bild der Stadt geprägt.
Allein im Judo haben über 300 KämpferInnen teilgenommen, aufgeteilt in 3 Leistungsklassen. Jede Leistungsklasse wurde an einem Tag ausgekämpft. Die Einteilung wurde am Dienstag im sog. Skill-Test ermittelt. Dafür mußte jede Kämpferin und jeder Kämpfer einen Parcour durchlaufen, verschiedene Aufgaben in einer festgesetzten Zeit lösen. Die Höchstpunktzahl ist festgelegt und die erreichten Punkte sind Grundlage für die Zuordnung in die Leistungsklasse (LKL).

Mittwoch wurden die Wettkämpfe der LKL 3 ausgekämpft. Die Kämpfe wurden im Stand und oft auch im Kniestand begonnen. Es ist sehr bewegend, zu sehen, zu welchen Leistungen die Judoka auch dieser Klasse fähig sind – trotz ihrer oft starken Behinderung und wie sie sich am Ende freuen über ihren Erfolg. Die Siegerehrungen an allen 3 Tagen übernahm der Präsident des NJV, Egbert von Horn, der auch die ganze Zeit anwesend war.
Mittwochnachmittag fand dann ein Katawettbewerb in den LKL 2 und LKL 1 statt. Daran nahmen 8 Paare teil. Gezeigt wurden allerdings jeweils nur eine Gruppe aus der Nage-No-Kata.

Am Donnerstag startete die größte Gruppe in der LKL 2.
Daran nahmen auch 9 Judoka aus Bremen teil: Kämpfe können ebenfalls aus dem Kniestand beginnen. Das muß hier jedoch schon bei der Meldung bekannt gegeben werden und darf vom Gegner nicht verweigert werden.
Allerdings ist das nicht die Regel.
Auch hier haben sich die KämpferInnen nichts geschenkt, wie man bei Manfred Grossmann sieht:
Zunächst kann er seinen Gegener in einen Haltegriff nehmen, diesen allerdings nicht zu Ende bringen. Den vollen Punkt holt er sich dann mit einem Schulterwurf.Am Ende kann sich Manni über die Silbermedaille freuen.
160606_P1540723Ebenfalls Silber erkämpfen sich Stefan Morgenroth und Matthias Wicknig. Kai Drohe erreicht den 3. Platz und somit die Bronzemedaile.
Die anderen Bremer KämpferInnen belegen diesmal leider nur die Plätze 4 und 5. Alle Gruppen waren sehr stark besetzt, sodaß selbst eine Niederlage zum persönlichen Erfolg wurde.

Und das wichtigste ist, daß alle zusammen stehen, sich gegenseitig anfeuern und auch heiß auf neue Kämpfe sind, die hoffentlich in naher und nicht ganz so ferner Zukunft wieder stattfinden werden.

Ganz am Rande wurde registriert, daß der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil als sehr interessierter Beobachter sich die Kämpfe am Donnerstag angesehen hat.
Freitag wurde dann die LKL 1 ausgekämpft.
Hier gibt es im Niveau fast keine Unterschiede zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten. Hier gilt das allgemeinen Regelwerk. Unterschied ist, daß bei strafbaren Handlungen der Verstoß erklärt und erst dann die Bestrafung ausgesprochen wird. In den anderen Leistungsklassen gibt es nur Erklärungen, aber keine Strafen.
Generell verboten ist in allen LKL sowohl das Hebeln als auch das Würgen.

[LBS id=670]